20.04.2012



Für die Gemeindevertretersitzung am 23.4.12 wurde seitens der Bürgerliste ein Baumschutzprogramm beantragt, das der Erfassung und dem Schutz standortprägender Bäume dienen soll.

Antrag der Bürgerliste wurde am 8.5.14 im Bauausschuss behandelt

Nassauische Neue Presse – 15.05.2014

 

Mehr Baumschutz


Besonders schöne und markante Bäume im Beselicher Gemeindewald sollen künftig besonders geschützt werden. Dies hat der Umweltausschuss der Gemeinde vorgeschlagen.

 

Beselich.  Die Fraktion der Bürgerliste Beselich (BLB) hat die Aufstellung eines gemeindlichen Baumschutzprogrammes auf dem Gebiet des gemeindeeigenen Waldes und an den Feldwegen in der Beselicher Flur beantragt.


Dabei gehe es, wie BLB-Sprecher Norbert Bandur berichtete, darum, standortprägende Einzelbäume und Baumgruppen zu erfassen, aus der forstwirtschaftlichen Nutzung herauszunehmen und mit einer Plakette zu kennzeichnen. Der Ausschuss für Gemeindeentwicklung, Bau, Umwelt und Landwirtschaft (AGBUL) hat sich in seiner jüngsten Sitzung einstimmig dafür ausgesprochen, der Gemeindevertretung zum Beschluss folgendes Vorgehen vorzuschlagen: Es soll Formulare geben, auf der Bürger schützenswerte Einzelbäume und Baumgruppen angeben können. Nach einer Vorprüfung durch die Gemeinde soll dann der AGBUL endgültig entscheiden, welche der genannten Bäume dauerhaft erhalten bleiben sollen.


Zunächst Pilotprojekt


Der Beselicher Revierförster Hubertus Ruttmann betonte, er habe bei seiner Arbeit schon immer auf den Naturschutz geachtet und einige Bäume als Habitatbäume aus der Nutzung herausgenommen. Es gebe auch die Vorgabe „von oben“, drei Bäume pro Hektar als Habitatbäume auszuweisen. Diese habe er aber bewusst nicht kartiert, um nicht Menschen anzulocken, die seltene Arten stören könnten.


Michael Schales, Bereichsleiter Dienstleistung im Weilburger Forstamt, betonte, auf Höhlen- oder Horstbäume werde schon lange besonderer Wert gelegt, um Fledermäuse, Schwarzstörche, Rotmilane und andere seltene Tiere zu schützen. Bandur stellte aber klar, dass es der BLB auch um Bäume gehe, die aus ästhetischen oder Naherholungsgründen schützenswert seien.

Bürgermeister Michael Franz (parteilos) befürchtete, dass zu viele Vorschläge bei der Gemeinde eingehen könnten. Bandur schlug deshalb ein Pilotprojekt am Beselicher Kopf vor. Wenn zu viele Vorschläge kämen oder es sich abzeichne, dass die ganze Sache nichts bringe, könne sie beendet werden. Im Erfolgsfalle könnte später die komplette Beselicher Gemarkung in das Projekt einbezogen werden. Als beispielhaft für den Schutzgedanken nannte der Bürgerlisten-Sprecher eine Gruppe von drei alten Fichten auf der rechten Seite des Weges hinter der Kopfsteinmühle Richtung Niedertiefenbach und eine Baumreihe, bestehend aus mehreren alten Eichen und Buchen, entlang des ehemaligen Bahndammes hinter der Obstplantage rechts der Straße von Obertiefenbach nach Schupbach. „Nach unseren Beobachtungen wird der Wald zu wenig nach Gesichtspunkten der Naherholung und des Naturschutzes, sondern in erster Linie nach forstwirtschaftlichen Vorgaben behandelt“, sagte der Gemeindevertreter. Dabei spielten ästhetische Überlegungen keine Rolle.


Da ein Spaziergang oder ein Waldlauf für viele Menschen ein erholsames, entspannendes und dazu noch ortsnahes Naturerlebnis sei, ist die bisherige Vorgehensweise nach Auffassung der BLB zu einseitig angelegt. Deswegen sollten standortprägende Bäume und Baumgruppen längerfristig geschützt werden.


Große Artenvielfalt


In einem weiteren Antrag wünschte sich die Bürgerliste die Ausweisung eines gemeindlichen Naturschutzgehölzes im Bereich des Gemeindewaldes auf dem Gelände des ehemaligen Basaltabbaus auf dem Beselicher Kopf. Das Gebiet sei, so Bandur, forstwirtschaftlich kaum nutzbar und als „Wald außer regelmäßiger Produktion“ geführt. Diese Deklaration sei aber immer auf zehn Jahre begrenzt. Darum wolle die Bürgerliste, dass dieses Gelände unbefristet aus der forstwirtschaftlichen Nutzung herausgenommen werde. Zudem sollten Gespräche mit Hessen Forst geführt werden, um auch den Staatswaldteil des Geländes dem Naturschutzgehölz hinzufügen zu können. „Nach unseren Beobachtungen hat sich hier die letzten Jahrzehnte eine Artenvielfalt an Pflanzen und Tieren entwickelt“, erläuterte Bandur. „Diesen Zustand möchten wir gern auch in Zukunft gesichert wissen.“


Schales sagte, dass der dauerhafte Beschluss eines Naturschutzgehölzes in einem Gemeindewald nicht möglich sei. Ein solcher Beschluss könne später immer wieder aufgehoben werden. Schales sagte, er werde aber prüfen, ob es möglich sei, die Ökopunkte der Fläche für ein Ausgleichsverfahren anrechnen zu lassen und somit die Fläche dauerhaft aus der Bewirtschaftung herauszunehmen. Selbst wenn dies nicht gelingt, machte Schales klar, dass Hessen Forst ein Dienstleister der Gemeinde sei und nichts tue, was der Eigentümer der Waldfläche ausdrücklich nicht wolle. Der Ausschuss einigte sich auf Vorschlag seines Vorsitzenden Andreas Geis (CDU), der Gemeindevertretung den Beschlussvorschlag zu machen, die Fläche dauerhaft aus der forstwirtschaftlichen Nutzung herauszulassen.(rok)

20.04.2012

 

Ortsbildprägende und erhaltenswerte Bäume oder Baumgruppen in Wald und Flur sollen in einem Baumschutz-programm erfasst und nicht mehr nur unter rein wirtschaftlichen Gesichts-punkten behandelt werden. Dies soll zur Steigerung des Naherholungswertes in Beselich beitragen.


Antrag der Bürgerliste für die Gemeindevertretersitzung am 23.04.12

 

Die Fraktion der Bürgerliste beantragt die Erstellung eines gemeindlichen Baumschutzprogrammes auf dem Gebiet des gemeindeeigenen Waldes und an Feldwegen in der Beselicher Flur.

 

Dabei geht es darum, standortprägende Einzelbäume und Baumgruppen zu erfassen, aus der forstwirtschaftlichen Nutzung oder sonstigen Maßnahmen herauszunehmen und mit einer Plakette zu kennzeichnen. Schnittmaßnahmen an diesen Bäumen und die Fällung dieser Bäume bedürfen der vorherigen Zustimmung des Gemeindevorstandes, eines der bereits existierenden Ausschüsse oder einer eigens dafür eingerichteten Arbeitsgruppe.

 

In einem ersten Schritt soll dabei der Wald und die Flur auf dem Beselicher Kopf einbezogen werden; in einem oder mehreren weiteren Schritten die gesamte Beselicher Gemarkung. Nach der Ausarbeitung von Kriterien (Mindeststammumfang, Erscheinungsbild, Entwicklungsmöglichkeiten usw.) sollen die Vorschläge für schützenswerte Bäume insbesondere auch von Beselicher Bürgern kommen können.

 

Als beispielhaft für dieses Projekt gelten eine Gruppe von drei alten Fichten auf der rechten Seite des Weges hinter der Klopfsteinmühle Richtung Ntb. oder eine Baumreihe bestehend aus mehreren alten Eichen und Buchen entlang des ehemaligen Bahndammes hinter der Obstplantage rechts der Straße von Obertiefenbach nach Schupbach.

 

Begründung:

 

Nach unseren Beobachtungen wird der Wald zu wenig nach den Gesichtspunkten der Naherholung und des Naturschutzes, sondern in erster Linie nach forstwirtschaftlichen und sonstigen Vorgaben behandelt. Dabei spielen beispielsweise ästhetische Überlegungen keine Rolle. Da ein Spaziergang oder ein Dauerlauf (Jogging) durch den Wald für viele Menschen ein erholsames und entspannendes und dazu noch ortsnahes Naturerlebnis darstellen, ist die bisherige Vorgehensweise nach unserer Auffassung zu einseitig angelegt.

 

Durch eine intensive Forstwirtschaft ändert sich das Bild des Waldes ständig. Deswegen sollen einzelne standortprägende Einzelbäume und Baumgruppen eine längerfristige Bezugsgröße bilden können. Bei der Bestimmung dieser schützenswerten Gehölze sollen die Beselicher Bürger ein Vorschlagsrecht erhalten.

Nassauische Neue Presse - 05.05.12

 

Schutz für die schönsten Bäume


Beselich. Diese wunderschöne Allee steht auf dem ehemaligen Bahnkörper einer Seitenstrecke der Kerkerbachbahn.

 

Besondere Bäume im Beselicher Wald und an den Feldwegen der Beselicher Flur sollen von der Gemeinde unter Schutz gestellt werden. Diesen Antrag hat die Beselicher Bürgerliste in der jüngsten Sitzung des Kommunalparlaments gestellt. Das Thema wurde allgemein begrüßt und zur weiteren Beratung in den Bau- und Umweltausschuss überwiesen.


Der Bürgerliste gehe es darum, so Norbert Bandur, standortprägende Einzelbäume und Baumgruppen zu erfassen, aus der forstwirtschaftlichen Nutzung herauszunehmen und sie mit einer Plakette als schützenswert zu kennzeichnen. Wenn diese Bäume geschnitten oder gar gefällt werden sollten, müsste der Gemeindevorstand oder ein anderes Gremium zustimmen. In einem ersten Schritt, so Bandur weiter, sollen Wald und Flur auf dem Beselicher Kopf in das Schutzprogramm einbezogen werden, nach und nach dann die gesamte Beselicher Gemarkung. Auch Beselicher Bürger sollen Vorschläge für besonders schützenswerte Bäume machen können, wobei die Kriterien zuvor ausgearbeitet und beschlossen werden sollen. Als Beispiele für schützenswerte Bäume nannte Bandur eine Gruppe von drei alten Fichten auf der rechten Seite des Weges hinter der Kopfsteinmühle Richtung Niedertiefenbach oder auch eine Baumreihe mit alten Eichen und Buchen entlang des ehemaligen Bahndamms hinter der Obstplantage rechts der Straße von Obertiefenbach nach Schupbach.


Bisher werde der Wald vor allem unter forstwirtschaftlichen Aspekten behandelt; ästhetische und naturschützerische Anliegen kämen zu kurz, meinte Bandur. Dabei sei keineswegs daran gedacht, den halben Wald zu schützen und aus der forstwirtschaftlichen Nutzung herauszunehmen. Auf dem Beselicher Kopf beispielsweise wären allenfalls ein halbes Dutzend Bäume oder Baumgruppen betroffen. Viele der schützenswerten Bäume wären ohnehin für die Forstwirtschaft von nur geringem Nutzen. Erfassung, Katalogisierung und Markierung der Bäume sollen in ehrenamtlicher Arbeit erfolgen, so Bandur. Somit kämen keine Kosten auf die Gemeinde zu.


Das Baumschutzprogramm liege im Interesse von einigen hundert Menschen, die den Wald regelmäßig als Naherholungsgebiet und zur Körperertüchtigung nutzten, so Bandur weiter. Diese Menschen seien weder in einem Verein noch in einem Freundeskreis organisiert und würden deshalb kaum wahrgenommen. Aufgabe der Gemeinde sei es, sich um das Anliegen dieser Menschen für einen gepflegten, intakten Wald zu kümmern. goe